Die Herbstwerkstatt 2023

Die Herbstwerkstatt, die 2023 zum zweiten Mal stattfand, ist ein wichtiger Partizipations-Baustein in der Vermittlungsarbeit von TANZKOMPLIZEN. Im Mittelpunkt stehen die Entwicklung und Umsetzung künstlerischer Ideen der Kinder zu einem Thema. Elf Mädchen im Alter von 8-12 Jahren nahmen jeden Tag von 10-15 Uhr an der Herbstwerkstatt teil. Die beiden Tanzpädagoginnen Olena Polianska und Amelie Mallmann verstanden sich dabei als Begleiterinnen eines sehr lebendigen Prozesses.

Anlässlich des 50. Todestages von Pablo Picasso, aber auch im Hinblick auf die Kriege in der Ukraine und im nahen Osten, beschäftigte sich die Gruppe mit dem Thema Krieg und Frieden anhand der Bilder „Guernica“ und verschiedener Versionen der „Friedenstaube“. Zu Beginn der Woche ging es erst einmal um das gegenseitige Kennlernen. Am ersten Tag konnten die Kinder zudem tiefer in das Bild „Guernica“ eintauchen, indem die abgebildeten Figuren näher betrachtet, interpretiert und in bewegte Posen umgesetzt wurden. Die aufkommenden Emotionen wie Furcht, Angst, Panik und Hilflosigkeit wurden aufgefangen und thematisiert.

Am zweiten und dritten Tag nahm sich die Gruppe die verschiedenen Versionen von Picassos „Friedenstaube“ vor und schrieb Texte aus der Perspektive der Tauben: Was würden sie sich für unsere heutige Zeit wünschen, wenn sie sprechen könnten? Im Anschluss wurden die Texte in Bewegungssequenzen zu zweit umgesetzt, wobei die Kinder entschieden, wie die Bewegungen aussehen sollen und welche Musik sie dazu haben möchten. Am vierten Tag wurde das Material gesichtet und zu einer Präsentation zusammengebaut, welche vor Familien und Freund*innen aufgeführt wurde.

Ein wichtiger Teil der Woche waren die beiden Workshops zum Tanzstil Krump. In der Leitung von Vanessa Houndji und Verena Houndji lernten die Kinder Basisbewegungen von Krump kennen und beschäftigten sich mit dem Fokus des Tanzstils, heftige, auch unangenehme Gefühle durch Bewegung ausdrücken und loslassen zu können.

Insgesamt war es eine sehr intensive Woche und ein überaus gelungenes Projekt, da die Kinder sich nicht nur künstlerisch, sondern auch emotional mit dem Thema Krieg und Frieden beschäftigten und dadurch eine große Nähe in der Gruppe entstand.

Fotos: Arne Grams